Die Puppy-Community ist sehr groß geworden. Bei CSD-Veranstaltungen und im queeren Termin-
Kalender sind die Auftritte, Stammtische und Treffen der Puppies nicht zu übersehen. Es sind Vereine
entstanden, die u. a. Events und Partys veranstalten. Viele unterschiedliche Gruppen verbinden das
Virtuelle mit dem Reallife. Für viele Gruppen ist es ein Ziel, eine Gemeinschaft für Puppy-Player zu sein.
Einzelne Puppy-Player tuen sich in „Rudeln“ zusammen und leben so ihr Puppy-sein aus. Die
Gemeinschaft schafft Stärke, Freundschaften entstehen, Freizeit wird miteinander verbracht und man
wird als Puppy akzeptiert.
Einige Spielpartner von mir sowie ich selbst haben auch die negativen Seiten dieses sozialen
Zusammenhalts kennengelernt. Es kann auch ein sozialer Zwang entstehen. Leider sind das keine
Einzelfälle und in der Puppy-Community scheint dies vermehrt vorzukommen.
So gibt es in Rudeln und Gruppen soziale Regeln, die von Einzelnen oder Wenigen bestimmt werden.
Hält sich jemand nicht daran, wird man aus der Gruppe ausgeschlossen. Unter anderem betreffen
diese Regeln den Bereich der Sexualität. Gewisse sexuelle Spielweisen werden abgelehnt,
beispielsweise BDSM-Praktiken, andere BDSM-Rollenspiele, Sexpartner außerhalb der Gruppe usw. Es
gibt klare sexuelle Regeln innerhalb der Gruppe bzw. des Rudels. Ich könnte viele Beispiele aufzählen.
Es beginnt mit dem Verheimlichen müssen von sexuellen Vorlieben bis hin zu sexueller Gewalt
innerhalb dieser Gruppen. Der Druck, aus der sozialen Gruppe ausgeschlossen zu werden, ist für viele
groß, so dass sie sich dem Druck beugen. Dadurch verstellen sie sich, können sich nicht ausleben bzw.
tun dies nur heimlich oder erleben Zwang, weil sie Intimität zulassen und Sexualität ausleben, die sie
nicht möchten.
Ich sehe jeden Menschen als Individuum und möchte nicht eine Gruppe über einen Kamm scheren.
Aus diesem Grund bin ich offen für vielfältige Kontakte zu Puppies. Allerdings bin ich auch skeptisch
und vorsichtig.