Heute ist BDSM eine gebräuchliche Sammelbezeichnung für eine
Gruppe miteinander verwandter sexueller Vorlieben.
Der Begriff, der sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen
Bezeichnung “Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism
& Masochism” zusammensetzt, beschreibt eine sehr vielfältige Gruppe
von meist sexuellen Verhaltensweisen, die unter anderem Domianz
und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz und
Fesselspielen in Zusammenhang stehen können.
Alle Varianten des BDSM haben gemeinsam, dass sich alle Beteiligten
freiwillig aus ihrer Gleichberechtigung in ein Machtgefälle begeben.
Der devote Partner gibt einen bestimmten Teil seiner Autonomie auf
und übergibt sie dem dominanten Partner. Beide Partner erzielen
daraus einen Lustgewinn.
In der Regel versteht man unter sexuellem Fetischismus, dass ein
unbelebter Gegenstand eine sexuelle Erregung auslöst und zur
Befriedigung dient. Das fetischistische Verhalten unterscheidet sich
individuell stark und kann sich auf einen einzigen Gegenstand, auf
mehrere Objekte, Materialien oder auf Körperteile beziehen.
Der Begriff Fetischismus wird in verschiedenen Kontexten in
unterschiedlichen Bedeutungen gebraucht. Dabei gibt es zum Teil
erhebliche Unterschiede zwischen dem umgangssprachlichen
Gebrauch des Wortes und der wissenschaftlichen Definition.
Das allgemeine Verständnis des Begriffs Fetischismus blieb von
wissenschaftlichen Definitionsversuchen unberührt. Fetischismus hatte
sich bereits als gebräuchliche Bezeichnung und Szenebegriff für eine
Vielzahl sexueller Spielarten etabliert. Umgangssprachlich wird häufig
jede sexuelle Fixierung auf ein einzelnes Objekt oder eine spezifische
Sexualpraktik mit dem Begriff Fetisch benannt.
Die am häufigsten anzutreffenden Fetische beziehen sich auf
Kleidungsstücke. Dabei kann sich der Fetisch auf ein bestimmtes
Modell oder konkretes Exemplar beschränken. Entscheidend kann auch
sein, ob die Kleidung getragen wurde oder wer der Vorbesitzer war.
Manche Kleidungsstücke werden bestimmten Szenarien oder
Rollenspielen zugeordnet.
Fetische, die keine Kleidungsstücke sind, scheinen weniger verbreitet
zu sein. Darunter fallen Objekte wie Gipsverbände, Rollstühle etc.
Außerdem können Rauchinstrumente wie Zigarette und Zigarre sowie
das Rauchen als Tätigkeit ansprechend wirken.
Bei vielen Fetischen ist das Material entscheidend, so dass der
Gegenstand austauschbar ist. Einzelne Körperteile wie zum Beispiel
Füße, Haare, Finger etc. können ebenso zum Fetisch werden.
Die Vielfalt und Heftigkeit sexuellen Verlangens und sexuellen
Verhaltens macht es häufig schwer, die Grenze zwischen “Normalität”
und Abweichung eindeutig zu ziehen.
Dichter und Denker aller Zeiten waren und sind damit beschäftigt,
sexuelle Grenzerfahrungen in Worte zu kleiden. Strittige Grenzfälle
lösen immer wieder heftige öffentliche Diskussionen über die
Angemessenheit und Unangemessenheit sexueller Gewohnheiten aus.
Immer schon waren und sind die Kirchen, der Staat und ihre Gerichte
sowie die Medizin ständig damit beschäftigt, Normen und Regeln für
akzeptierte Sexualität zu formulieren und durchzusetzen.
Einer der wesentlichen Fortschritte der so genannten Sexuellen
Revolution im vergangenen Jahrhundert liegt darin, dass in den
meisten westlichen Ländern viele oder alle Gesetze abgeschafft
wurden, die gegen einvernehmliche Sexualität im privaten Bereich und
damit gegen “Straftaten ohne Opfer” gerichtet werden.
Bondage
- Unfreiheit, Knechtschaft
Disciplin
- Disziplin, Zucht, Ausbildung
Dominance
- Herrschaft
Submission
- Unterwerfung
Sadism
- Sadismus
Masochism
- Masochismus
“Kaum ein Mensch dürfte daran vorbei
kommen, sich irgendwann einmal in
seinem Leben die Frage zu stellen, ob
das, was er gerade in sexueller
Getriebenheit herbeisehnt oder
fantasiert, oder was er konkret sexuell
erlebt oder ausagiert, noch der
Normalität entspricht oder nicht.”
Peter Fiedler
Frauen English